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Multiple Sklerose: Wir gestalten die Zukunft der Therapie

Eine mikroskopische Illustration, die fünf violette Neuronenstrukturen mit leuchtenden Verbindungen zeigt. Um sie herum sind zwei Kugeln in unterschiedlichen Violetttönen angeordnet.​
Zielgerichtete Behandlung soll das Fortschreiten von MS aufhalten

Multiple Sklerose (MS) ist eine ebenso unberechenbare wie komplexe Erkrankung – ein individuelles Schicksal für jeden Betroffenen. Was nach außen kontrolliert erscheint, täuscht oft: Viele MS-Patient*innen, insbesondere mit progredienter Verlaufsform, erleben eine schleichende, kontinuierliche Verschlechterung – selbst ohne akute Schübe.¹'² 

Lange blieb das „Warum" ungeklärt. Die Forschung fokussierte sich auf die sichtbaren, akuten Krankheitsattacken, die zur Verschlimmerung führen. Die verborgenen Prozesse im Immunsystem, die im Hintergrund unaufhaltsam voranschreiten, blieben unbeachtet. 

Wir haben beschlossen, genau dort anzusetzen. 

MS aus einem anderen Blickwinkel betrachten

Traditionell betrachteten wir Immunzellen bei immunvermittelten Erkrankungen – seien es Autoimmunkrankheiten oder entzündliche Leiden wie Asthma – als fehlgeleitete Aggressoren, die unkontrolliert agieren. 

Inzwischen haben wir diese Immunzellen auch im zentralen Nervensystem (ZNS) identifiziert. Eine bahnbrechende Erkenntnis: Statt zu schützen, verursachen sie langfristige Schädigungen. Diese sogenannte Neuroinflammation ist ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Multipler Sklerose.³ 

Das Funktionsprinzip der Neuroinflammation

Das zentrale Nervensystem wird durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt – eine zelluläre Barriere, die schädliche Substanzen aus dem Blutkreislauf fernhält. Doch wenn diese Barriere zusammenbricht, können bestimmte Immunzellen eindringen und schwerwiegende Schäden verursachen.³ 

Diese invasiven Zellen attackieren gesunde Neuronen in Gehirn und Rückenmark. Das kann sehr schnell gehen, wie ein plötzlicher Schlag. Obwohl sich die Gehirnzellen zunächst wehren, verfügen die fehlgeleiteten Immunzellen über eine "Geheimwaffe": Sie aktivieren die eigentlich schützenden Mikroglia – spezialisierte Immunzellen innerhalb der Blut-Hirn-Schranke.¹'²'⁴'⁵ 

Tragischerweise wenden sich diese Mikroglia gegen gesunde Zellen. Selbst nach der initialen Attacke bleiben sie aktiviert und verursachen langsame, aber stetige Schäden – ein Prozess, der als schwelende Neuroinflammation bekannt ist.¹ 

Diese anhaltende Entzündung betrifft verschiedene Gehirnareale und verstärkt die Schäden über lange Zeiträume. Die Folge: eine fortschreitende Degeneration und Funktionsverlust der Neuronen.¹'² 

Unsere Vision ist klar: Menschen mit MS sollen ihr Leben leben – nicht ihre Krankheit.

Wie wir die Lebensqualität von Betroffenen durch wissenschaftliche Fortschritte verbessern

Bei MS sterben Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark allmählich ab und verlieren ihre Funktion. Die Folgen sind weitreichend: Von der Verschlechterung der Nervenfunktionen bis zum Verlust der Beweglichkeit.⁶ 

Die Wissenschaft stand lange vor einem Rätsel: Wie hängen Neuroinflammation und Neurodegeneration zusammen? Die Forschung zu neurologischen und immunologischen Erkrankungen verlief getrennt – bis heute. 

Jetzt verstehen wir: Nicht nur die akuten Schübe treiben die MS voran, auch die chronische, schwelende Neuroinflammation.¹ Mit der Entdeckung der Verbindung zwischen Immunsystem und Nervenzellen öffnet sich ein neues Kapitel in der MS-Forschung. Unser Ziel: Den Krankheitsverlauf aufhalten und Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. 

Wir nutzen unser Verständnis der Immunprozesse, um die Neuroinflammation zu stoppen und das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen. Damit verbessern wir die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig. 

Unsere Vision ist klar: Menschen mit MS sollen ihr Leben leben – nicht ihre Krankheit. 

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Literaturverzeichnis

  1. Giovannoni G, Popescu V, Wuerfel J, et al. Smouldering multiple sclerosis: the ‘real MS’. Ther Adv Neurol Disord. doi:10.1177/17562864211066751
  2. Frisch ES, Pretzsch R, Weber MS. A Milestone in Multiple Sclerosis Therapy: Monoclonal Antibodies Against CD20—Yet Progress Continues. Neurotherapeutics. 2021;18:1602-1622. 
  3. Häusser-Kinzel S, Weber MS. The role of B cells and antibodies in multiple sclerosis, neuromyelitis optica, and related disorders. Front Immunol. 2019;10:201. 
  4. Scalfari A. MS can be considered a primary progressive disease in all cases, but some patients have superimposed relapses - Yes. Mult Scler.2021;27(7):1002-1004. 
  5. Matejuk A, Ransohoff RM. Crosstalk Between Astrocytes and Microglia: An Overview. Front Immunol. 2020 Jul 16;11:1416. doi: 10.3389/fimmu.2020.01416. PMID: 32765501; PMCID: PMC7378357. 
  6. Absinta M, Sati P, Masuzzo F, et al. Association of chronic active multiple sclerosis lesions with disability in vivo. JAMA Neurol. 2019;76(12):1474-1483. 

MAT-GLB-2505755 I Oktober 2025